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Geschlechter, Ehe und Sexualität


Wie zum Schluss des Artikels “Frauen im Pfarramt?” versprochen, bleiben wir im Rahmen unserer Serie bei den unpopulären Themen. Dieses Mal wollen wir über Geschlechter, Ehe und Sexualität nachdenken. Der Artikel gliedert sich in vier Teile. Zunächst legen wir die Grundlage und betrachten, was uns die Bibel zu diesen Themen lehrt. Im zweiten Teil befassen wir uns damit, wie und warum die Welt dagegen Sturm läuft. Im dritten Teil prüfen wir, wie sich die Kirchen in diesem Spannungsfeld verhalten. Wer mich kennt, wird nicht überrascht sein, dass ich dabei Kritik üben werde. Deshalb gibt es zum Abschluss einen vierten Teil, der beleuchtet, was eine angemessene, d. h. biblische Antwort der Kirchen auf den scheinbar zügellosen Sittenzerfall in unserer Gesellschaft wäre.


Was uns die Bibel lehrt

Nicht ganz überraschenden finden wir Grundlagen der biblischen Lehre zu unseren Themen ganz am Anfang der Bibel, nämlich da, wo Gott für uns den Schöpfungsakt beschrieben hat, in 1. Mose, Kapitel 1 und 2.

Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. (1. Mose 1:27, Elberfelder)

Jesus wiederholte diese Grundwahrheit, als der die Pharisäer zurechtwies: “Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau schuf?” (Matthäus 19:4).


Mann und Frau, erschaffen von Gott. Daran ist nichts unklar. Es gibt zwei Geschlechter. Geschlecht ist weder ein Spektrum noch ist es veränderbar. Es ist nicht abhängig von persönlichen Vorlieben und auch nicht das Ergebnis eines Evolutionsprozesses. Es ist das Design Gottes. Jeder Mensch ist von Gott als Mann oder als Frau geschaffen.


Die Bibel lehrt uns aber noch mehr über die Erschaffung von Mann und Frau. So wurden sie etwa unterschiedlich erschaffen. Der Mann zuerst aus Staub, die Frau danach aus einer Rippe des Mannes (1. Mose 2:21-22). Das ist kein zufälliges Detail, sondern hat grosse Bedeutung für die Unterschiede zwischen Mann und Frau und für ihre Funktion und Rolle in Familie, Gemeinde und Gesellschaft. Paulus verwendet diese Tatsache zum Beispiel, um die Ordnung innerhalb einer Gemeinde zu begründen (1. Timotheus 2:13).


Das Geschlecht hat einen immensen Einfluss auf die Identität eines jeden Menschen und wird bei der Empfängnis festgelegt. XX (Frau) oder XY (Mann). Wie immer widersprechen sich Gottes Offenbarung und die biologisch-wissenschaftliche Realität nicht. Das Geschlecht ist eine objektive Realität.


Kein Mensch kann deshalb behaupten, er habe in Wirklichkeit ein anderes Geschlecht. Er kann es auch nicht umwandeln. Unabhängig davon, wie er sich kleidet, ob er Hormone zu sich nimmt, oder gar zur Operation greift. Sein Geschlecht ist fix und in seinem Erbgut abgebildet.


Wenn der Mensch versucht, Gottes Absicht in seiner Schöpfung zu widersprechen, z. B., indem er sagt, ich will nicht in Übereinstimmung mit dem Geschlecht leben, das Gott mir geschenkt hat, dann ist das nichts anderes als Rebellion gegen Gott. Es ist Sünde. Entsprechend bezeichnet Gott es auch als “Gräuel”, wenn Männer Frauenkleider tragen und umgekehrt: “Männerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der dieses tut, ist ein Gräuel für den HERRN, deinen Gott” (5. Mose 22:5).


Gott hat den Menschen also als Mann und als Frau geschaffen. Aber nicht in Isolation, sondern mit einem ganz bestimmten Zweck. Nämlich, dass sie sich in Beziehung miteinander ergänzen sollen. Beide für sich allein sind unvollständig, die Ganzheitlichkeit des Menschseins kommt erst in der Gemeinschaft zwischen Mann und Frau zum Ausdruck. Deshalb sehnen sich Menschen auch nach dieser Gemeinschaft.


Als Gott Adam betrachtete, sagte er: “Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht” (1. Mose 2:18). Und als Gott die Frau aus seiner Rippe gemacht hatte, war Adam sofort klar, dass sie die ideale Partnerin für ihn ist: “Diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen, und Fleisch von meinem Fleisch” (1. Mose 2:23).


Gott hatte aber nicht einfach ein loses miteinander im Sinn. Schon im nächsten Vers wird das klar: “Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden” (1. Mose 2:24). Damit hat Gott die Ehe geschaffen, und zwar zwischen Mann und Frau. Oder noch präziser: zwischen einem Mann und einer Frau.


Zu dieser Ehebeziehung gehört, dass wir Vater und Mutter verlassen, um mit unserem Ehepartner eine neue, starke Bindung einzugehen. Um “ein Fleisch” zu werden. Das schliesst auf jeden Fall die sexuelle Vereinigung mit ein, und damit auch die Kinder. Auch die Kinder werden ja “eins” aus “zwei”. Diese Einheit, oder Ganzheitlichkeit, geht aber weit darüber hinaus und schliesst Hingabe, Abhängigkeit, Vertrautheit und Einssein in allen Lebensbereichen mit ein.


Die Ehe ist ein grossartiges Geschenk Gottes an die Menschheit. Petrus nennt sie die “Gnade des Lebens” (1. Petrus 3:7). Die Ehe dient der Fortpflanzung, was Gott auch ganz explizit von uns erwartet: “Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde” (1. Mose 1:28). So entstehen Familien, in denen Kinder behütet aufwachsen, und in der “Zurechtweisung und Ermahnung des Herrn” (Epheser 6:4) erzogen werden können. Familien wiederum bilden die Grundeinheiten jeder Gesellschaft.


Die Ehe ist aber auch ein Bild für die Beziehung zwischen Christus und seiner Kirche. Sie sind ein Leib (Epheser 5:31-32). Deshalb soll der Mann seine Frau hingebungsvoll genauso lieben und beschützen, wie Christus seine Kirche liebt. Und die Frau ihren Mann in seiner Leiterschaft so lieben und respektieren, wie es die Kirche mit Christus tut (Epheser 5:22-30).


Genauso wie das Geschlecht ist auch die Ehe von Gott geschaffen und von ihm definiert. Ein Mann und eine Frau, in einem öffentlich geschlossenen Bund der Treue und Hingabe verpflichtet. Und zwar für immer (1. Korinther 7:24). Und genau wie beim Geschlecht ist ein jeglicher Verstoss gegen diese Ordnung nichts anderes als Rebellion gegen Gott und damit Sünde. Aussereheliches Zusammenleben ist keine Ehe. Zwei Männer oder zwei Frauen können keine Ehe eingehen. Und genau wie ein Mann keine Frau wird, wenn er Frauenkleidung trägt, ist auch die “gleichgeschlechtliche Ehe” keine Ehe, nur weil wir sie als solche bezeichnen.


Geschlechter, Ehe und Sexualität sind Geschenke Gottes. Aber seit dem Sündenfall rebellieren die Menschen gegen Gottes Ordnung und versuchen das Gute und Schöne seiner Schöpfung zu pervertieren. So auch Geschlechterrollen, Ehe und Sexualität.


Die Bibel beschönigt das nicht. Polygamie, Ehebruch, Hurerei (ausserehelicher Sex), Inzest, Vergewaltigung, Prostitution und sexuelle Belästigung treffen wir alles schon im ersten Buch der Bibel an. Natürlich begegnen wir dort auch zügelloser Homosexualität (1. Mose 19). Auch nicht sehr bibelfesten Menschen sind “Sodom und Gomorrha” ein Begriff. Ebenso die Tatsache, dass Gott in seinem gerechten Zorn die Städte wegen ihrer unersättlichen Unmoral dem Erdboden gleichgemacht hat.


Die Bibel verbietet jegliche sexuelle Aktivität ausserhalb der Ehe (Galater 5:19, Hebräer 13:4). Darin eingeschlossen ist natürlich die Homosexualität. Homosexualität stellt eine besonders schwere Perversion von Gottes Schöpfung dar. Sie kombiniert die Missachtung von Geschlechterrollen mit der Missachtung der Gebote über Ehe und Sexualität. Deshalb verurteilt die Bibel Homosexualität auch auf Schärfste. Im Alten wie auch im Neuen Testament ist Homosexualität in den Augen Gottes verabscheuungswürdig.


Im Mosaischen Gesetz lesen wir: “Und bei einem Mann sollst du nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt: Es ist ein Gräuel” (3. Mose 18:22). Und wenige Verse später werden wir über die scharfen Konsequenzen bei Missachtung informiert: “Denn jeder, der einen von allen diesen Gräueln tut – die Seelen, die es tun, sollen ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes” (3. Mose 18:29).


Im neuen Testament macht Paulus klar, dass praktizierende Homosexuelle das Reich Gottes nicht erben werden (1. Korinther 6:9-10). Im Römerbrief (später mehr dazu) wiederholt er das Verbot aus dem Alten Testament, begründet mit der Abweichung von der natürlichen, göttlichen Ordnung:

Aus diesem Grund hat Gott sie entehrenden Leidenschaften preisgegeben. Die Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen, und genauso machten es die Männer. Statt mit Frauen zu verkehren, wie es der natürlichen Ordnung entspricht, wurden sie von wildem Verlangen zueinander gepackt; Männer ließen sich in schamlosem Treiben mit anderen Männern ein. So rächte sich, wie es nicht anders sein konnte, ihr Abirren von der Wahrheit an ihnen selbst. (Römer 1:26-27, Neue Genfer)

Es besteht kein Zweifel. Gott hat die Menschen als Mann und als Frau geschaffen. Die Ehe ist eine heilige Institution, ein Bund fürs Leben zwischen einem Mann und einer Frau. Und jegliche sexuelle Aktivität, ausser mit dem eigenen Ehepartner, hat Gott verboten.


Wie die Welt rebelliert

Familie und Ehe sind zentrale Elemente in Gottes Design für eine gute Welt. Seit dem Sündenfall (1. Mose 3) leben wir allerdings in einer gefallenen Welt. Der natürliche Mensch, ja die ganze Welt, steht seither unter dem Einfluss und der Kontrolle der Schlange (1. Johannes 5:19). Was Jesus zu den Pharisäern sagt, gilt für jeden Menschen, der nicht aus Gottes Gnade neu geboren ist:

Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, so glaubt ihr mir nicht. (Johannes 8:44-45, Elberfelder)

Es gibt keine Neutralität. Wir sind entweder Kinder Gottes oder Kinder des Teufels. Wir sind entweder für Jesus oder gegen ihn (Matthäus 12:30). Wir gehören zum Licht oder zur Dunkelheit.


Die Dunkelheit attackiert alles, was von Gott kommt. Ganz besonders natürlich so zentrale Elemente wie Familie, Ehe und Geschlechterrollen. Das war in der Geschichte der Menschheit schon immer so. Was wir heute in unserer westlichen Welt erleben, ist nicht neu. Es kommt uns nur neu vor, weil wir bis in jüngster Vergangenheit unter dem Einfluss der letzten Überreste eines einst christlich geprägten Europas standen. Sodom und Gomorrha, Babylon, Athen und Rom haben aber alles schon gesehen – und sind untergegangen. Rebellion gegen Gott endet immer in Selbstzerstörung.


Das Muster der Rebellion wiederholt sich und ist im ersten Kapitel des Römerbriefs beschrieben:

Darum hat Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden, 25 sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen. 26 Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, 27 und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst. 28 Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt: 29 erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; 30 Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhaßte, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, 31 Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige. 32 Obwohl sie Gottes Rechtsforderung erkennen, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch Wohlgefallen an denen, die es tun. (Römer 1:24-32, Elberfelder)

Es beginnt mit einer sexuellen Revolution (v24-25), wie wir sie in den Sechziger- und Siebzigerjahren erlebt haben. Sex soll nicht mehr auf die Ehe beschränkt sein, sondern muss jederzeit und mit wechselnden Partnern überall möglich sein. Natürlich ohne Verpflichtungen einzugehen und ganz besonders ohne jegliche Konsequenzen tragen zu müssen. Die Antibabypille hat dies in einem ersten Schritt ermöglicht. Das ging aber den Feministinnen zu wenig weit, also musste ein "Recht auf Abtreibung" her. Kein Preis ist den Advokaten der zügellosen sexuellen Unmoral zu hoch. Auch nicht der Massenmord an ungeborenen Kindern.


Nach der sexuellen Revolution folgt eine homosexuelle Revolution (v26-27). Es darf doch nicht sein, dass ich in meiner sexuellen Freiheit immer noch dadurch eingeschränkt bin, dass ich nur mit dem anderen Geschlecht Sex haben kann. Der nächste Schritt ist dann auch klar. Denn obwohl die Ehe eigentlich als nicht mehr zeitgemässes soziales Konstrukt gänzlich abzulehnen ist, ist es natürlich untragbar, dass ebendiese Ehe nur gleichgeschlechtlichen Paaren offen stehen soll. Also: Ehe für alle! Dass es allein Gott zusteht zu definieren, was eine Ehe und welches ihr Zweck ist, wird nicht nur ignoriert, sondern bewusst verdrängt.


All dies ist nichts anderes als Rebellion gegen Gottes Ordnung. Es ist aber noch mehr. Es ist gleichzeitig Gottes Gericht über eine Gesellschaft, die sich zuvor schon von ihm und seinem guten Gesetz abgewendet hat (vgl. die vorangehenden Verse 18-23). Darum hat Gott sie “dahingegeben” (v24), d. h. er lässt dem gottlosen Willen der Menschen freien Lauf. Damit sie sehen, wohin es führt. Damit sie die Früchte ihrer Rebellion ernten.


Findet auch dann noch keine Umkehr statt (z. B. weil die Kirchen schweigen – aber dazu mehr im nächsten Abschnitt), intensiviert Gott sein Gericht. Er übergibt sie einem verworfenen Sinn (v28), d. h. einem Verstand, der nicht mehr richtig funktioniert. Jetzt wissen sie schon gar nicht mehr, was ein Mann ist und was eine Frau ist. Sie glauben, es gäbe ein Spektrum von Geschlechtern. Damit aber nicht genug. Sie werden mit aller Ungerechtigkeit und Bosheit weitere Abscheulichkeiten erfinden (v29-31). Dazu gehört insbesondere die Indoktrination von Kindern hinter dem Rücken der Eltern bereits ab dem Kindergartenalter. Sind die Kinder dann erst einmal verwirrt genug, haben die Übeltäter auch schon den nächsten Gräuel bereit: medizinische "Geschlechtsumwandlung." Natürlich kann es so etwas nicht geben. Es ist wie alles andere eine Lüge, allerdings mit immer noch schlimmeren Konsequenzen. Teenager werden chemisch kastriert, um damit die Pubertät zu unterdrücken. Gesunden Mädchen werden die Brüste amputiert. Aus ihrem eigenen Fleisch (z. B. aus dem Unterarm) wird ein künstlicher Penis geformt, der natürlich nie eine Funktion haben kann. Kinder werden so physisch und psychisch verstümmelt. Die Schäden sind irreversibel. Dagegen muten die Diskussionen um Männer im Frauensport und geschlechtsneutrale Toiletten schon geradezu harmlos an.


Aber auch das ist noch nicht genug. Es reicht nicht aus, diese Perversionen frei ausleben zu dürfen. Nein, sie müssen als gut und moralisch überlegen gefeiert werden (v32). Und zwar von allen – auch denjenigen, die noch klar denken können. Wer nicht mitmacht, wird sozial ausgegrenzt und immer öfter sogar kriminalisiert. Gesetze werden nicht nur erlassen, um die Perversion zu legalisieren. Nein, sie werden auch erlassen, um jeglichen Widerspruch (deklariert als "Hassrede") zu kriminalisieren und hart zu bestrafen.


Haben wir damit das Ende erreicht? Mit Sicherheit nicht. Die Anhänger der Dunkelheit haben nie genug. Zuerst wollten sie einfach in ihren privaten Wohnungen machen dürfen, was sie wollen. Dann wollten sie eine "Ehe" und haben dabei immer gesagt, dass es nur um die "Ehe" geht. Nun sind wir bereits bei Adoptionen, weil sie offenbar bemerkt haben, dass gleichgeschlechtlicher Sex keine Kinder hervorbringen kann. Schliesslich hat doch jeder Mensch ein "Recht" auf Kinder – wenn er nicht gerade vom ”Recht” gebrauch machen will, unerwünschte Kinder im Mutterleib zu töten. Auch öffentlich gefeiert zu werden, war nicht genug. Es folgten Massnahmen und Gesetze, um alle zum Mitfeiern zu zwingen. LGB war nicht genug, es braucht dazu noch TQIA2S. Das "+" signalisiert, dass noch weitere dazukommen werden. Wenigstens sind sie ehrlich.


Das Muster ist klar. Immer mehr, immer grauenhafter, immer schneller, immer totalitärer. Als Nächstes ist wohl die Normalisierung (gefolgt von Legalisierung) von Pädophilie dran. Wer nicht blind ist, sieht, dass sie bereits daran arbeiten. Und wenn der Slogan "Love is love" wahr ist, dann ist auch Polygamie nicht mehr weit. Ist nicht Liebe zu dritt oder zu viert besser und "mehr" Liebe als Liebe nur zu zweit?


Nein, das Ende ist noch nicht erreicht. Es sei denn, Gott interveniert und stoppt den Wahnsinn.


Immerhin sind wir in der Schweiz noch nicht ganz so weit wie im angelsächsischen Raum. In Kanada sitzt ein Vater im Gefängnis, weil er sich geweigert hat, seinen durch die Indoktrination verwirrten Sohn mit "bevorzugten Pronomen" anzureden. Nach dem dortigen Gesetz hat er sich damit der Kindesmisshandlung schuldig gemacht. Ebenfalls in Kanada macht sich heute ein Pastor strafbar, wenn er einem Gemeindemitglied, welches mit homosexuellen Neigungen kämpft, mit biblischer Seelsorge versucht zu helfen.

In England wurde vor einigen Wochen ein Lehrer wegen “Misgendering” mit einem Berufsverbot belegt. Als Christ hatte er sich geweigert, die Lügen mitzutragen und Jungs als Mädchen zu bezeichnen. In mehreren Bundesstaaten der USA ist Abtreibung ohne jegliche Einschränkung bis zur letzten Minute vor der natürlichen Geburt legal. In mindestens zwei Bundesstaaten können die Behörden ohne Zustimmung der Eltern "Geschlechtsumwandlungen" an Kindern anordnen und vollziehen – wenn das verwirrte Kind es wünscht. Um schwulen Paaren ihren Kinderwunsch zu ermöglichen, ist ein lukrativer Markt für Leihmütter entstanden. In Kalifornien ist dazu ein Gesetz in Arbeit, welches für schwule Paare die medizinische Diagnose der Unfruchtbarkeit zulässt – und damit die Krankenversicherung die Leihmutter als “Therapie” bezahlen muss. Interessanterweise beklatschen das dieselben Kreise, die den Verfechtern eines traditionellen Familienmodells vorwerfen, Frauen zu Gebärmaschinen zu degradieren. Es ist blanker Irrsinn. Oder eben ein Verstand, der nicht mehr richtig funktioniert (Römer 1:28).


Wie zuvor erwähnt: ganz so weit sind wir in der Schweiz noch nicht. Aber wir befinden uns auf direktem Weg dahin. Auch bei uns wird "Pride" zelebriert. Und natürlich werden auch bei uns Arbeitnehmer von ihren Arbeitgebern dazu genötigt, in internen Kursen die "korrekte" Verwendung von Pronomen zu lernen. Wehe dem, der nicht mitmacht. Auch bei uns gibt es seit letztem Sommer eine in allen rechtlichen Belangen der Ehe gleichgestellten gleichgeschlechtliche "Ehe." Inklusive Recht auf Adoption. Auch bei uns gibt es, seit die "Antirassismus-Strafnorm" ausgeweitet wurde und neu sexuelle Orientierung einschliesst, scharfe Gesetze, um "Hassrede" gegen die Alphabet-Menschen zu kriminalisieren. So wurde letztes Jahr in Zürich ein Strassenprediger verurteilt, weil er auf der Strasse während einer Pride-Veranstaltung aus der Bibel zitiert hatte. Da Gottesdienste in der Regel öffentliche Veranstaltungen sind, ist es streng genommen in der Schweiz heute schon strafbar, im Gottesdienst gewisse Bibelstellen zu lesen, geschweige denn über deren Bedeutung und Anwendung zu predigen.


Mir ist, anders als in den USA, in der Schweiz zwar noch kein derartiger Fall bekannt. Aber gemäss unserem Gesetz macht sich ein z. B. ein christlicher Bäcker heute schon strafbar, wenn er einem schwulen oder lesbischen Paar das Anfertigen einer Hochzeitstorte aus Gewissensgründen verweigert.


Wir stehen erst am Anfang. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass wir in der Schweiz nicht die gleiche Entwicklung machen werden, wie wir sie andernorts beobachten können.


Aber gibt es wirklich keinen Weg, dies alles zu stoppen? Doch. Es gibt einen. Wir benötigen dazu aber Gottes Gnade. Und eine Kirche, die Gott treu ist und ihren Auftrag wahrnimmt. Womit wir bei der Reaktion der Kirchen wären.


Die Reaktion der Kirchen

Leider, ähnlich wie bei anderen gesellschaftlich brisanten Fragen (vgl. Kirche und Covid, oder Frauen im Pfarramt), macht die Kirche auch bei diesem Thema keine gute Figur.


Grundsätzlich können wir zwei Arten von Reaktionen beobachten. Entweder schweigen die Kirchen. Oder sie werden gar zu willigen Gehilfen derjenigen, die gegen Gott und seine Ordnung rebellieren. Die ganz wenigen Ausnahmen bestätigen diese Regel. Was für die Kirchen gilt, gilt auch für individuelle Christen.


Diejenigen, die schweigen, tun dies aus verschiedenen Gründen. Einige, wir könnten sie auch als Pietisten bezeichnen, ziehen sich ganz grundsätzlich soweit möglich aus der Welt zurück und leben ihr christliches Leben in der Familie und in der Gemeinschaft mit anderen Christen. Sie wissen, dass diese Welt nicht ihr wahres Zuhause ist und wollen keine Zeit und Energie damit vergeuden, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Sie sind froh, wenn sie von der Welt in Ruhe gelassen werden. Sie übersehen dabei allerdings, dass es einen Grund gibt, warum Gott uns in dieser Welt belässt. Wir haben einen Auftrag. Und der lautet, hinaus in die Welt zu gehen und Jünger zu machen, und sie alles zu lehren und zu bewahren, was Jesus Christus uns geboten hat (Matthäus 28:19-20). Wir sollen Salz und Licht sein (Matthäus 5:13-16). Das können wir nicht tun, wenn wir uns nur mit uns selbst und unserer persönlichen Heiligung beschäftigen.


Andere schweigen aus Angst. Angst davor, ausgelacht oder gar gehasst zu werden. Angst davor, Freunde zu verlieren. Angst davor, sozial geächtet zu werden. Oder noch schlimmer, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder sich gar vor Gericht verantworten zu müssen. Diese Angst ist begründet. Aber sie ist ein schlechter Ratgeber: “Menschenfurcht ist eine Falle, wer aber auf den HERRN vertraut, ist in Sicherheit” (Sprüche 29:25). Wir sollen die nicht fürchten, “die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen” (Matthäus 10:28). Nein, wir sollen stattdessen Gott fürchten, ihm treu sein, ihm vertrauen und seinen Auftrag ausführen.


Wer schweigt, kennt und glaubt meistens die biblische Wahrheit. Aber durch das Schweigen macht er sich mitschuldig an der weiteren Ausbreitung der Lüge mit all ihren schrecklichen Konsequenzen. Dietrich Bonhoeffer hatte das damals in Nazi-Deutschland richtig erkannt. Es ist heute nicht anders.


Am schlimmsten aber sind die sogenannten Christen und Kirchen, welche sich aktiv beteiligen und sich zu willigen Gehilfen der Rebellion gegen Gott machen. Sie blenden die eingangs beschriebenen biblischen Wahrheiten gänzlich aus oder relativieren diese stark. Sie predigen einen Gott der Liebe, der alle Menschen bedingungslos liebt. In seinem Namen wird eine christliche Nächstenliebe gepredigt, die lediglich aus Verständnis und Toleranz besteht. Sie rufen zu Mitgefühl auf, welches ausschliesslich dadurch zum Ausdruck kommt, Menschen der “LGBTQIA2S+ Community” in ihrer Sünde, wenn nötig bis hin zur Selbstverstümmelung, zu bestätigen. Sie wollen “divers und inklusiv” sein und hängen “Pride”-Fahnen an die Kirchengebäude. Nicht wenige Kirchen beschäftigen auch “Pfarrpersonen”, die ihre Homosexualität offen ausleben.


Warum tun sie das? Auch hier gibt es verschiedene Gründe. Ein wichtiger Grund ist sicher, dass sie Gottes Wort nicht glauben oder als nicht mehr zeitgemäss ansehen. Andere sagen, Gott gebe uns in der Bibel lediglich Ratschläge, sie enthalte aber keine absoluten Wahrheiten. Wiederum andere stellen ganz direkt in Abrede, dass die Bibel überhaupt Gottes Wort enthält. Ob wir hier allerdings überhaupt noch von Christen und Kirchen sprechen sollen, darf bezweifelt werden.


Ein anderer Grund ist der, dass die Kirche versucht modern und “relevant” zu sein. Sie muss nicht nur die Themen der Zeit aufgreifen, sondern inhaltlich auch dem Zeitgeist entsprechen: gebt den Leuten, was sie hören wollen. Kirchen hoffen, so respektiert zu werden, im Gespräch zu bleiben, und natürlich die Kirchenbänke zu füllen. Nicht selten aus dem primären Grund, mehr Kirchensteuern (Landeskirchen) oder Spenden (Freikirchen) zu erhalten. Pragmatismus und Relativismus regieren. Der Apostel Paulus hat dies in seinem letzten Brief vorausgesagt:

Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen und die ihnen das sagen, was sie hören möchten. Sie werden die Ohren vor der Wahrheit verschließen und sich Legenden und Spekulationen zuwenden. (2. Timotheus 4:3-4, Neue Genfer)

Natürlich tritt die Kirche damit Gottes Wahrheit mit Füssen. Sie rebelliert selbst offen gegen Gottes Gebote, ignoriert ihren Auftrag, und macht sich gar der Blasphemie schuldig.


Es überrascht vor diesem Hintergrund zwar nicht, macht aber trotzdem traurig, dass die evangelisch-reformierte Landeskirche der Schweiz im Abstimmungskampf um die gleichgeschlechtliche “Ehe” im Jahr 2021 die Ja-Parole unterstützt hat. Das Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Juli 2023 wurde gar regelrecht gefeiert. Damit aber nicht genug. Diese im Prinzip rein zivilrechtliche Angelegenheit wird nun auch in der Kirche nachvollzogen. In den allermeisten Kantonen der Schweiz können schon heute gleichgeschlechtliche Paare kirchlich “heiraten”. In anderen Kantonen sind noch Anpassungen an der Kirchenordnung nötig, an denen aber eifrig gearbeitet wird.


Ebenso hatte sich die evangelisch-reformierte Landeskirche 2020 im damaligen Abstimmungskampf für die Ausweitung der Antirassismus-Strafnorm auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität eingesetzt. So kann es auch nicht verwundern, dass die Kirche letztes Jahr, als der weiter oben bereits erwähnte Strassenprediger für das Zitieren aus der Bibel verhaftet und verurteilt wurde, gänzlich stumm blieb.


Meine Kritik richtet sich aber nicht nur gegen die Landeskirche. Was auf sie zutrifft, trifft auch auf sehr viele Freikirchen zu. Wenn auch vielleicht etwas weniger extrem und natürlich weniger sichtbar.


Die Haltung unserer Kirchen zeigt sich gerade im Monat Juni. Aktuell begehen wir in der Schweiz, wie in den meisten westlichen (ehemals christlich geprägten) Ländern den “Pride-Month.” Von den Kirchen hören wir dazu bestenfalls nichts. Immer mehr jedoch beteiligen sich aktiv mit “Regenbogen-Gottesdiensten” und anderen Aktionen am jährlichen Zelebrieren der offenen Rebellion gegen Gott. Und sind stolz darauf.


Die Kirchen haben auch in dieser Frage vor der Welt kapituliert. Sie lassen sich von ihr vorschreiben, was gut und böse, richtig und falsch ist. Was sie sagen dürfen und was nicht. Sie lassen sich von ihr vorschreiben, was Liebe ist, was Ehe ist, ja sogar, was Geschlecht ist. Im verzweifelten Versuch, der Welt zu gefallen, wenden sie sich von Gottes Wort ab, lassen die Gläubigen im Stich und verleugnen unseren Herrn Jesus Christus. Ihre Strafe ist damit schon beschlossen: “Denn wer nicht zu mir und meinen Worten steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommt” (Lukas 9:26).


Ich habe weiter oben geschrieben, dass der Apostel Paulus im 1. Kapitel des Römer-Briefes genau das beschreibt, was wir im Westen im Moment erleben. Und dass es sich dabei um das Gericht Gottes über treulose Nationen handelt. Nun können wir auch die Frage beantworten, wer dafür verantwortlich ist. Niemand anderes als die Kirchen selbst!


Von der ungläubigen Welt können wir ja nichts anderes erwarten. Aber von der Kirche, welche die Wahrheit kennt und von Gott damit beauftragt ist, deren Anwendung im täglichen Leben zu bewahren (Salz) und die Welt damit zu erhellen (Licht), müssen wir mehr erwarten. Nicht einfach Schweigen. Und schon gar nicht Mitmachen. Das Gericht über eine Nation ist immer auch ein Gericht über die Kirchen, die es versäumt haben, Gott treu zu sein und ihren Auftrag gehorsam auszuführen.


Eine biblische Antwort

Die wahre Kirche verbeugt sich nicht vor den Götzen dieser Welt. Daniel und seine Freunde, Johannes der Täufer, Stephanus, Petrus, Paulus und Johannes haben es nicht getan. Wir verbeugen uns allein vor Jesus Christus, unserem König, dem König aller Könige.


Wir erinnern uns daran, dass wir weder die Welt noch was in ihr ist lieben sollen (1. Johannes 2:15). Wir erinnern uns an die Worte von Paulus, der schreibt: "Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes" (Römer 12:2).


Diese Welt möchte uns glauben machen, dass Homosexuelle (und mit ihnen alle verwandten Formen der sexuellen Rebellion) entweder gehasst oder bestätigt werden. Wer sie in ihrer Sünde nicht bestätigt, hasst sie automatisch.


Das ist natürlich Unsinn. Es gibt nicht nur diese beiden Optionen. Alistair Begg formuliert es treffend: "Als Christen tun wir weder das eine noch das andere. Wir können sie nicht hassen. Wegen Gottes Wort. Und wir können sie nicht bestätigen. Ebenfalls wegen Gottes Wort. Wir werden nicht die Bibel umschreiben, nur um einer Welt zu gefallen, welche die Bibel so bitter nötig hat."


Stattdessen lieben wir. Wir lieben die Homosexuellen. Und wir lieben diejenigen, die ihnen applaudieren und mit ihnen feiern. Aber wir wissen, dass "Liebe sich mit der Wahrheit freut" (1. Korinther 13:6). Liebe bedeutet eben genau nicht, nett und tolerant zu sein. Wahre Liebe und echtes Mitgefühl zeigen sich darin, dass wir Menschen, die wir lieben, die Wahrheit sagen. Ein Arzt, der einem Patienten die Diagnose einer tödlichen Krankheit verschweigt, zeigt nicht etwa Mitgefühl. Er verletzt seine Pflicht und überlässt seinen Patienten wissentlich dem Tod.


Nein, wer wirklich liebt, und wirklich Mitgefühl zeigt, der hält mit der Wahrheit nicht zurück. Deshalb tut die wahre Kirche zwei Dinge in dieser Sache: Sie predigt das Gericht und sie predigt das Evangelium. Und weil die Kirche nicht nur Homosexuelle liebt, sondern auch ihre eigenen Schafe, tut sich noch etwas Drittes: Sie behütet ihre Schafe.


Gericht predigen

Die Wahrheit beginnt mit dem Gericht. Wir müssen diese Generation vor dem kommenden Gericht warnen, auch wenn wir dafür verspottet werden (2. Petrus 3). Gott übt "Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen; sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben" (2. Thessalonicher, 1:8-9). Das gilt ganz grundsätzlich. Für jeden von uns kommt der Tag des Gerichts. Sünde, d. h. jegliche Form der Rebellion gegen Gott, wird spätestens dann bestraft. Und die Strafe ist fürchterlich.


Wir haben schon gesehen, dass Gott Homosexualität und jede andere Form sexueller Unmoral aufs Schärfste verurteilt. Die Gemeinde in Korinth, die inmitten einer gottlosen Gesellschaft neben vielen anderen Problemen auch mit Homosexualität konfrontiert war, wird von Paulus so zurechtgewiesen:

>Muss ich euch daran erinnern, dass die, die Unrecht tun, keinen Anteil am Reich Gottes bekommen werden, dem Erbe, das Gott für uns bereithält? Macht euch nichts vor: Keiner, der ein unmoralisches Leben führt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, homosexuelle Beziehungen eingeht, stiehlt, geldgierig ist, trinkt, Verleumdungen verbreitet oder andere beraubt, wird an Gottes Reich teilhaben (1. Korinther 6:9-10).


Die Botschaft ist klar: wie für alle anderen Missetäter (Paulus’ Liste ist übrigens nicht abschliessend), wartet auch für Homosexuelle ihre gerechte Strafe in Form des ewigen Verderbens. Sie werden in der Hölle leiden, wo sie für immer von Gott und seiner Gnade getrennt sein werden. Und davor müssen wir sie warnen.


Aber ist damit bereits alles gesagt? Gibt es nichts, was sie davor bewahren könnte?


Evangelium predigen

Natürlich nicht! Das Evangelium ist doch “Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden” (Römer 1:16). Worin besteht aber dieses versprochene Heil? Es besteht einerseits aus der Vergebung unserer Sünden, und der Tatsache, dass Gott uns damit vor der gerechten Strafe bewahrt. Es besteht aber auch darin, dass es uns aus der Sklaverei der Sünde befreit, d. h. dass wir unsere sündigen Praktiken (inklusive der Homosexualität) auch tatsächlich hinter uns lassen können.


Paulus beschreibt genau dies, wenn wir in der bereits oben zitierten Passage im ersten Brief an die Korinther weiterlesen:

Auch ihr gehörtet zu denen, die so leben und sich so verhalten – zumindest einige von euch. Aber das ist Vergangenheit. Der Schmutz eurer Verfehlungen ist von euch abgewaschen, ihr gehört jetzt zu Gottes heiligem Volk, ihr seid von aller Schuld freigesprochen, und zwar durch den Namen von Jesus Christus, dem Herrn, und durch den Geist unseres Gottes. (1. Korinther 6:11, Neue Genfer)

Paulus spricht hier zu Gläubigen, die, bevor sie “Gottes Kraft zum Heil” erfahren haben, die zuvor in den Versen 9-10 erwähnten Sünden praktiziert hatten. Auch die Homosexualität. Wenn Paulus sagt, “auch ihr gehörtet zu denen”, dann verwendet er nicht zufällig die Vergangenheitsform. Ihr sündiges Leben liegt eben in der Vergangenheit, das heisst, sie praktizieren die Sünde nicht mehr!


Dies ist in zweierlei Hinsicht bedeutungsvoll. Erstens bezeugt Paulus damit, dass wir jede Sünde, auch Homosexualität, durch die Kraft des Geistes hinter uns lassen können. Und zweitens, dass wahre Christen dies auch tun. Es gibt genauso wenig homosexuelle Christen, wie es Christen gibt, die ihre Frauen schlagen oder regelmässig Banken ausrauben.


Wer etwas anderes behauptet, lügt entweder bewusst, oder ist der Irrlehre aufgesessen, die leider viele “Kirchen” heute verbreiten. Paulus sagt nicht, “Gott liebt euch so, wie ihr seid, macht einfach weiter.” Nein, er warnt zunächst vor den Konsequenzen des Lebens in Sünde. Und dann bezeugt er, dass die Mitglieder der Gemeinde sich von ihrem früheren, sündigen Leben auch tatsächlich abgewendet haben.


Damit illustriert Paulus die wunderbare Kraft des Evangeliums, das wir predigen. Aber für wen gelten nun diese Verheissungen? Für alle, die Busse tun und an Jesus Christus glauben (Apostelgeschichte 2:38, 16:31, 17:30, Markus 1:15, Johannes 20:31, und viele, viele weitere Bibelstellen).


“Busse tun” bedeutet, seine Sünde also solche zu erkennen, sie ernsthaft zu bereuen und sich davon abwenden zu wollen. Es bedeutet, Gott um Vergebung zu bitten und um Hilfe zu bitten.


“An Jesus Christus glauben” bedeutet, sein Vertrauen ganz in ihn zu setzen, zu bekennen, dass er der Sohn Gottes ist, der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist, und wir allein dadurch gerettet werden können. Schliesslich bedeutet es, ihn als unseren Herrn zu ehren und ihm gehorsam zu sein.


Wer mit dieser Haltung vor Gott tritt, braucht sich nicht zu fürchten. Im Gegenteil. Er erhält das grösstmögliche Geschenk, das Gott einem Menschen machen kann: Er schenkt ihm ein neues, ewiges Leben!


Das ist die Botschaft, die wir predigen. Es gibt nichts Liebevolleres, das wir für Sünder machen können. Auch und gerade für diejenigen, welche sich einem Buchstaben aus der LGBTQIA2S+ Alphabet-Suppe verpflichtet fühlen.


Schafe behüten

Die Kirche muss aber noch mehr tun. Sie muss vor allem auch ihre Schafe behüten. Das bedeutet zunächst, sie vor den Irrlehren der Welt zu schützen. Sie müssen dem Wort Gottes treu sein und predigen, was die Bibel zu diesen Themen lehrt, warum das gut und richtig ist, und v.a., was dies für den praktischen Alltag für Christen bedeutet. Gerade, wenn sie in einer Welt leben, in welcher sie unablässig mit Propaganda konfrontiert sind.


Ebenso muss die Kirche den ihr anvertrauten Schafen Mut machen und Kraft geben. Sie muss Mut machen, um nicht zu kapitulieren, um nicht zu schweigen und um weiterhin für die Wahrheit einzustehen und damit Seelen zu retten. Und sie muss Kraft geben, damit Christen mit den zu erwartenden, unfreundlichen Reaktionen umgehen können. Sie muss klarmachen, dass wir mit Verfolgung nicht nur rechnen müssen, sondern dass sie ein Segen ist:

Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Matthäus 5:10-12, Elberfelder)

Letztlich muss die Kirche, müssen die Gemeinden, auch bereit sein, ganz praktisch und konkret zu helfen, wenn ein Gemeindemitglied deswegen in Schwierigkeiten gerät. Wenn Strafanzeigen wegen “Hassrede” gemacht werden, wenn Christen ihre Arbeit verlieren, oder wenn an Geschäften von Christen Vandalismus verübt wird (all dies passiert in der Schweiz) – dann müssen die Gemeinden zusammenstehen. Sie müssen sich mit allen verfügbaren Mitteln füreinander einsetzen.


Stolz oder Wahrheit?

Dieser Artikel erscheint wenige Tage vor Ende des “Pride-Month” 2023. Wer allerdings glaubt, dass damit nun für die nächsten 11 Monate Ruhe einkehrt, täuscht sich. Längst ist das Feiern der Unmoral in der westlichen Welt zur Dauerveranstaltung geworden. Es gibt weltweit bereits 173 verschiedene offizielle Gedenktage, welche sich einem oder mehreren Buchstaben der Alphabet-Suppe LGBTQIA2S+ widmen. Nein, die Propaganda wird nicht aufhören.


Es ist übrigens kein Zufall, dass sich die Hohepriester der Unmoral ausgerechnet des Wort “Pride” (dt. Stolz oder Hochmut) als Leitmotto ausgesucht haben. Stolz ist gewissermassen der Prototyp aller Sünde. C.S. Lewis schreibt dazu:

Das grundlegende Laster, das grösste Übel, ist der Stolz. Unzucht, Zorn, Gier, Trunkenheit und Ähnliches sind im Vergleich dazu nichts. Durch Stolz wurde der Teufel zum Teufel. Stolz führt zu jedem anderen Laster, es ist die vollständige Anti-Gott-Haltung. Es ist Stolz, der seit Beginn der Welt die Hauptursache des Elends in jeder Nation und jeder Familie ist. (C.S. Lewis)

Natürlich ist Stolz (oder Hochmut) auch in der die Bibel ein wichtiges Thema. Stellvertretend hier nur zwei Beispiele:

Darum tragen sie ihren Stolz zur Schau wie eine Halskette, Gewalt umgibt sie wie ein Gewand. Ihre Augen blicken aus einem fetten und feisten Gesicht, aus ihren Herzen quellen böse Pläne hervor. Sie verhöhnen und unterdrücken andere durch die Bosheit ihrer Worte, von oben herab reden sie stolz daher. (Psalm 73:6-8, Neue Genfer)†

Der HERR verabscheut alle Hochmütigen. Verlasst euch darauf: Keiner von ihnen kommt ungestraft davon. (Sprüche 16:5, Neue Genfer)

Jeder Mensch hat die Wahl zwischen Stolz und Demut, Dunkelheit und Licht, Lüge und Wahrheit. Wir Christen haben von Gott die Aufgabe erhalten, die Wahrheit zu verteidigen und die Welt vor den Folgen des Stolzes zu warnen. Auch wenn es unangenehm ist, und wir uns dabei manchmal ziemlich einsam vorkommen.


Calvin Robinson hat es anlässlich seiner Rede dieses Jahr in der Oxford Union Society schön gesagt: “Wenn die Welt gegen die Wahrheit ist, dann bin ich eben gegen die Welt.”


Möge Gott uns allen die Kraft dazu geben.


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