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Frauen im Pfarramt?

Aktualisiert: 19. Juli 2023


Heute ist es üblich, dass Frauen im Pfarramt nicht nur akzeptiert, sondern als selbstverständlich angesehen, wenn nicht sogar ausdrücklich gefordert werden. Dass die säkulare Welt diese Forderung aufstellt, ist nicht weiter überraschend. Aber auch für eine Mehrheit der Kirchgänger, sogar bei den “Evangelikalen” (die gemeinhin als konservativ und bibeltreu gelten), scheint die “Frau Pfarrerin” eine Selbstverständlichkeit zu sein.


Wer sich dagegen noch traut, die Position zu vertreten, dass das Pfarramt Männern vorbehalten ist, muss damit rechnen, nicht nur als ewiggestrig belächelt, sondern auch heftig bekämpft und als Frauenfeind auf dem Altar der politischen Korrektheit geopfert zu werden. Selbst in kirchlichen Kreisen.


Lässt sich die Kirche etwa auch in dieser Frage von der ungläubigen Welt vorschreiben, was wahr ist? Was gut ist? Was richtig ist? Leider scheint dies der Fall zu sein. Anders sind die immer zahlreicheren “Pfarrerinnen” und der allgemeine Applaus, der ihnen sicher ist, nicht zu erklären. Denn die Bibel ist diesbezüglich eigentlich mehr als nur klar. Frauen können das Pfarramt nicht ausüben. Dieser Artikel soll dies darlegen und erklären.


Dazu müssen wir zunächst einmal verstehen, was das Pfarramt eigentlich ist. Es ist eines von lediglich zwei biblisch definierten Ämtern in der Gemeinde Gottes (das andere ist das Amt des Diakons). Das Neue Testament verwendet dafür drei verschiedene Begriffe. Der Erste ist der des “Hirten” (griechisch: ποιμήν / poimēn), wie er z. B. in Epheser 4:11 verwendet wird. Das lateinische Wort “Pastor” bedeutet ebenfalls Hirte. Ein weiterer Begriff ist der des “Aufsehers” (oder Bischof, vom griechischen ἐπίσκοπος / episkopos), wie er z. B. in 1. Timotheus 3:2 verwendet wird. Schliesslich wird das Wort “Ältester” (griechisch πρεσβύτερος / presbyteros) verwendet, so z. B. in Apostelgeschichte 11:30.


Aus den biblischen Texten geht hervor, dass sich alle drei Begriffe auf das gleiche Amt der Gemeindeleitung beziehen. Petrus verwendet an einer Stelle gar alle drei Begriffe gleichzeitig (1. Petrus 5:1-2). Nach Gottes Plan werden die Gemeinden von diesen Leitern geführt. Er hat jeder Gemeinde Älteste gegeben, um über seine Schafe Aufsicht zu führen und sie zu leiten. Das beinhaltet, die Gemeinde zu lehren (v.a. durch Predigen der Schrift), sie vor Irrlehre zu beschützen, zu ermahnen, zurechtzuweisen, seelsorgerisch zu betreuen, ein Vorbild zu sein und nicht zuletzt auch über die Gemeindeordnung zu entscheiden und andere Älteste einzusetzen.


Das deutsche Wort “Pfarrer” kommt von “Pfarre”, welches wiederum auf das griechische πάροικος / paroikos zurückgeführt werden kann und “Nachbar” oder “Nachbarschaft” bedeutet. Es ist kein biblisches Wort, hat sich aber in gewissen Regionen des deutschsprachigen Raums als Synonym für “Pastor” etabliert. Es bezeichnet sozusagen den Pastor in unserer Nachbarschaft oder Gemeinde.


Nach Gottes Plan spielen die Ältesten eine zentrale Rolle für das gesunde Funktionieren einer Gemeinde. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Älteste von Gott berufen sind, um sich um die Herde Gottes (1. Petrus 5:2) zu kümmern. Die Gemeinde ist nicht ihre Herde. Es ist seine Herde. Der Pastor (oder eben der Pfarrer) ist ein Ältester. Er handelt im Auftrag Gottes und muss sich dafür auch vor ihm verantworten.


Es ist ein Amt mit höchstmöglicher Verantwortung. Entsprechend hoch sind die Anforderungen und die Qualifikationen, welche die Bibel dafür vorschreibt (1. Timotheus 3:1-7, Titus 1:5-9). Neben der Gabe zu lehren beziehen sich diese in erster Linie auf ein vorbildliches christliches Leben und eine tadellose Moral.


Hinsichtlich unserer Frage, ob auch Frauen dieses Amt ausüben können, fällt beim Studieren dieser Texte natürlich sofort auf, dass der Älteste “Mann einer Frau” sein muss (1. Timotheus 3:2, Titus 1:6). Gemeint ist die moralische Integrität und sexuelle Treue des Mannes in seiner Rolle als Ehemann. Natürlich schliess das Frauen aus, da sie ja nicht Ehemänner sein können. Die Verfechter der Frauenordination (Ordination = Einsetzung in das Amt) sagen dazu allerdings, dass der Text der Einfachheit halber nur die männliche Form gebraucht, und dass es hier nicht um Mann oder Frau, sondern um das Prinzip der vorbildlichen Eheführung geht. Ehefrauen seien selbstverständlich eingeschlossen. Und in der Tat, hätten wir nur diesen Text, würde das Argument gegen Frauen im Pfarramt auf etwas wackligen Beinen stehen. Schliesslich schreiben die Apostel auch immer “Brüder” und meinen ohne Zweifel “Brüder und Schwestern” in Christus (allerdings lässt es das griechische Wort für Ehemann (ἀνήρ - anēr) nicht zu, dass man es mit Ehefrau übersetzt, das Wort für Bruder (ἀδελφός - adelphos) kann dagegen im Plural tatsächlich auch Geschwister weiblichen Geschlechts einschliessen).


Aber es gibt natürlich noch andere Texte, die sich unserer Frage widmen. In seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth gibt Paulus eine ganze Reihe von Instruktionen zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Gottesdienst, nicht zuletzt, was das Abendmahl angeht. Aber auch die Rolle der Frauen im Gottesdienst wird von ihm behandelt:


33 Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ist, 34 sollen eure Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. 36 Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? 37 Wenn jemand meint, ein Prophet oder sonst ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, daß das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. 38 Wenn aber jemand das nicht erkennt, so wird er auch von Gott nicht erkannt. (1. Korinther 14:33-38, Elberfelder)

In diesem Text gibt es nichts, was unklar ist. Frauen sollen in den Gemeinden schweigen (v34), denn es ist “schändlich” für eine Frau in der Gemeinde zu reden (v35). Dass Paulus hier nicht einfach ein lokales Problem in Korinth anspricht, macht er mit seinen einleitenden Worten klar: “Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ist” (v33). Paulus gibt uns hier klar und deutlich ein universelles Prinzip. Er begründet es mit der göttlichen Ordnung, wie sie auch im Gesetz festgeschrieben ist (v34). Und weil er weiss, dass das nicht auf Gegenliebe stossen wird, macht er auch gleich explizit klar, dass es sich dabei nicht um seine persönliche Meinung, sondern um ein Gebot Gottes handelt (v37). Und dass, wer immer dies abstreitet, selbst keinerlei Legitimität besitzt, sich auf Gott zu beziehen (v38).


Damit ist eigentlich alles gesagt. Gott verbietet es Frauen zu predigen. Jederzeit und in jeder Kirche auf der Welt. Ohne Ausnahme.


Das ist nicht frauenfeindlich. Sondern biblisch.


Sich nahtlos in das bereits Gesagte einfügend, hält Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus aber noch weitere Instruktionen für Frauen bereit, die ein gottesfürchtiges Leben führen wollen:


11 Eine Frau lerne in der Stille in aller Unterordnung. 12 Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern ich will, daß sie sich in der Stille halte, 13 denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; 14 und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung. (1. Timotheus 2:11-14, Elberfelder)

Wiederum ist die Frau angehalten, “in Stille und Unterordnung” zu lernen (v11). Explizit verbietet der Text, dass eine Frau Männer lehrt oder Autorität über sie ausübt (v12). Beides wären aber Aufgaben des Pastors. Und wiederum macht Paulus gleich anschliessend klar, dass dies nicht einfach seine Meinung ist, sondern es liegt begründet in der von Gott geschaffenen Ordnung und den Folgen deren Missachtung. Adam wurde zuerst erschaffen, danach Eva (v13). Und es war Eva, die sich von der Schlange hat betrügen lassen, nicht Adam (v14).


Wir sind hier einer eindrücklichen Warnung konfrontiert. Eva wurde betrogen. Sie hat sich dem Schutz von Adam entzogen und war deshalb anfällig, verletzbar. Die Schlange hat das ausgenützt. Aber es ist Adam, der dafür die Verantwortung trägt. Er hat es zugelassen, er hat Eva nicht vor dem Betrug geschützt. Deshalb macht Gott ihn allein verantwortlich. Wir sehen: wenn wir Menschen die uns von Gott gegebenen Regeln nicht einhalten und unsere Verantwortung nicht wahrnehmen, dann hat das schreckliche Konsequenzen. In Adam ist damals die gesamte Menschheit gefallen.


Als Folge des Sündenfalls hat Gott Adam und Eva (stellvertretend für Mann und Frau) mit Flüchen belegt. Die Frau wird nicht nur unter Schmerzen gebären, sondern - und das ist hier besonders relevant - sie wird das Verlangen haben, über den Mann zu herrschen (1. Mose 3:16). Es ist der Beginn des Konfliktes zwischen Mann und Frau, wie er sich auch im heutigen Feminismus fortsetzt. Von der gottesfürchtigen Frau verlangt Gott aber, dass sie dieses Verlangen im Griff hat, dass sie sich beherrschen kann. Es kommt dadurch zum Ausdruck, dass sie sich unterordnet (v11). Das gleiche Prinzip sehen wir nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Familie (1. Petrus 3:1-7, Epheser 5:22-24). Das ist für Frauen natürlich nicht einfach, gerade dann nicht, wenn der Mann (wie Adam) seine Verantwortung nicht wahrnimmt. Aber es ist Gottes Wille. Und es zeichnet die gottesfürchtige Frau aus, dass sie sich diesem nicht widersetzt.


Christen wird oft vorgeworfen, sie seien frauenfeindlich. Das Gegenteil ist der Fall! Gott hat beide, Mann und Frau, nach seinem Abbild geschaffen (1. Mose 1:27). In Christus gibt es nicht Mann und Frau, wir sind alle eins in Christus (Galater 3:28). Es gibt keine verschiedenen Klassen von Menschen und auch geistlich gesehen sind Männer und Frauen absolut ebenbürtig. Aber Gott hat für Männer und Frauen verschiedene Aufgaben vorgesehen. Den Plan Gottes ernst zu nehmen, hat nichts mit Unterdrückung zu tun. Natürlich haben Männer seit Menschengedenken Frauen unterdrückt, sie als Menschen zweiter Klasse (oder schlimmer) behandelt, sie missbraucht und ausgenutzt. Aber waren das Christen? Oder waren es vor allem Heiden jeder möglichen Prägung? Sogar die Juden während des irdischen Wirkens Jesus Christi haben ihre Frauen noch wie Ware behandelt. Von den Römern ganz zu schweigen. Der Christ hingegen muss seine Frau lieben, sie beschützen und sich vollkommen für sie hingeben (Epheser 5:25). Es war, wie so vieles in unserer Geschichte, eine christliche Errungenschaft, dass Frauen von den Männern als gleichwertige Geschöpfe Gottes gesehen und auch so behandelt werden.


Aber: Gott hat für Männer und Frauen unterschiedliche Rollen vorgesehen. Und zwar zu unser aller Wohl. Wenn wir Menschen uns nicht an die von unserem Schöpfer etablierte Ordnung halten, dann hat das Konsequenzen. Wir haben es bei Adam und Eva gesehen. Und wir können es auch heute täglich beobachten. Die unzufriedensten Frauen sind die militanten Feministinnen. Dagegen kenne ich keine gottesfürchtige Frau, die sich von Gott oder ihrem Ehemann unterdrückt fühlt und deswegen unglücklich ist.


Aber zurück zur Frage. Können Frauen das Amt des Pastors ausüben? Wie wir gesehen haben, lehrt uns die Bibel klar und deutlich, dass Frauen nicht predigen dürfen und keine Leitungsfunktion in der Gemeinde übernehmen können. Warum das so ist, und dass dies für alle Zeit und für jede Kirche auf der Erde gilt, lehrt uns Gott in seinem Wort ebenfalls unmissverständlich.


Unsere wirklichen Fragen sind deshalb zwei andere. Erstens: glauben wir dem Wort Gottes? Und zweitens: wollen wir gehorsam sein?


Eine Frau, die das Amt eines Pastors für sich beansprucht, ist die Verkörperung einer offenen Rebellion gegen Gottes Wort. Sie beweist, dass sie Gottes Wort nicht glaubt oder bewusst ungehorsam ist. Wie Eva. Und eine Gemeinde, die eine Frau ins Pfarramt einsetzt, lässt sich von der Frau an der Nase herumführen und nimmt ihre Verantwortung nicht wahr. Wie Adam.


Deshalb, wenn auch etwas plakativ ausgedrückt, hat John MacArthur absolut recht, wenn er sagt: “Wenn eure Kirche einen weiblichen Pastor hat, dann habt ihr weder einen Pastor noch eine Kirche.”


Viele hören das nicht gerne. Aber es ist die Wahrheit. Christen sollten das bedenken, bevor sie sich einer Gemeinde anschliessen.


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Wenn wir schon bei unpopulären Wahrheiten sind, machen wir auch gleich damit weiter. Der nächste Artikel dieser Serie wird sich mit Ehe und menschlicher Sexualität beschäftigen.


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