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Über gut und böse, richtig und falsch

Aktualisiert: 3. Nov. 2023


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Im gerade eskalierenden Krieg im Mittleren Osten erkennen einige, dass die Taten der Hamas, welche die aktuelle Krise ausgelöst haben, böse sind. Umgekehrt verurteilen viele Israel dafür, nicht angemessen (also falsch) darauf zu reagieren.


Aber woher wissen wir eigentlich, was gut und böse ist? Wie entscheiden wir, was richtig und falsch ist? Nach welchem Standard?


Gerade uns Christen wird von Atheisten und weltlichen Humanisten gerne vorgeworfen, “unmoralisch” zu sein oder gar, dass unsere Religion “böse” und für viel Leid verantwortlich sei. So etwa, wenn wir uns gegen die gleichgeschlechtliche “Ehe” stellen, wenn wir Homosexualität als Sünde bezeichnen oder uns für das Recht auf Leben (also gegen Abtreibung und Euthanasie) engagieren.


Die Frage sei allerdings erlaubt, ob Atheisten und weltliche Humanisten überhaupt eine Grundlage haben, um über Ethik und Moral zu sprechen. Denn ganz grundsätzlich macht Moral in ihrem materialistischen, von Evolution geprägten Weltbild eigentlich keinen Sinn. Die Dinge sind, wie sie sind. Und sie sind rein zufällig so, wie sie sind. Der Prozess der Evolution kennt kein Ziel, er ist nicht gesteuert, er kennt keine moralischen Kategorien. Der Mensch ist ein Tier. Wir sind das Produkt unserer DNA und in unserem Gehirn läuft nichts weiter ab als chemische Reaktionen. Wie kann ich da für meine Entscheide verantwortlich gemacht werden? Tiere urteilen nicht moralisch. Oder hat jemand schon einmal ein Löwengericht dabei beobachtet, wie es einen Löwen verurteilt, der beim Jagen einer Gazelle unnötige Schmerzen zugefügt hat? Oder weil er einen “Mitlöwen” hat verhungern lassen? Eben.


Aber nach Milliarden Jahren der Evolution durch natürliche Selektion, also durch Überleben des Stärkeren, soll der Mensch als hoch entwickeltes Tier genau dieses Überleben des Stärkeren nun plötzlich ablehnen und “moralisch” handeln? Auf mysteriöse Art und Weise sollen aus rein materiellen Prozessen plötzlich immaterielle Werte und ein ebenfalls immaterielles Gewissen entstanden sein? Wirklich?


Seien wir aber grosszügig und lassen diese grundsätzliche Inkonsistenz im Weltbild des weltlichen Humanisten einmal beiseite. Nehmen wir an, er hat tatsächlich einen Grund, sich “moralisch” zu verhalten. Wie kann er das jedoch tun? Woher weiss er, was gut und böse, richtig und falsch ist?


Er weiss es natürlich nicht! Alles, was weltliche Humanisten haben, sind persönliche Meinungen. Sie verwenden Worte des Absoluten wie “gut” und “böse”, “richtig” und “falsch”, ohne einen objektiven Standard dafür zu haben. Streng genommen verlieren diese Worte damit jegliche Bedeutung. Wenn wir im Einzelfall nicht objektiv entscheiden können, ob A oder B richtig ist, dann wissen wir eben nicht, was “richtig” bedeutet.


Einige werden nun einwenden, dass Moral durch Mehrheiten in der Gesellschaft bestimmt wird. So haben wir beispielsweise in Europa entschieden, dass Mord an einem unschuldigen Menschen falsch und somit unmoralisch ist. Aber diese Art des Denkens hält einer genaueren Überprüfung nicht stand.


Zunächst einmal ändern Gesellschaften öfter ihre Meinung. So geschehen in Bezug auf Homosexualität. Was bis in jüngster Vergangenheit noch als unmoralisch galt, wir heute unablässig in der Öffentlichkeit zelebriert. Was passiert, wenn unsere Gesellschaft plötzlich entscheidet, Mord sei akzeptabel, wie sie das im Falle der Abtreibung schon getan hat? Ist Mord jetzt plötzlich moralisch in Ordnung? Was ist mit Ehebruch, Diebstahl, Lügen und Körperverletzung? Oder Kindesmissbrauch?


Und wenn Moral durch die Gesellschaft festlegt wird, wie kann dann eine Gesellschaft einer anderen Gesellschaft sagen, was richtig und falsch ist? Die meisten Menschen stimmen wohl zu, dass die abscheulichen Taten der Nazis in den Konzentrationslagern böse waren. Aber warum eigentlich? Wenn die Gesellschaft in Nazi-Deutschland entschieden hat, dass das gut ist, mit welchen Recht können wir dann sagen, dass es böse und moralisch inakzeptabel war?


Wer als Atheist und weltlicher Humanist konsistent argumentiert, kann nichts dagegen einwenden, wenn eine Gesellschaft sich einer spezifischen Ethik verschreibt und darauf basierend ihre eigenen moralischen Urteile fällt. Mögen sie aus seiner eigenen Optik auch noch so unmoralisch erscheinen.


Natürlich wird das Problem nur noch schlimmer, wenn wir Ethik und Moral nicht an einer Gesellschaft, sondern am Individuum festmachen wollen. Viele argumentieren tatsächlich, Moral sei eine persönliche Entscheidung und niemand habe das Recht, jemand anderem zu sagen, was er oder sie zu tun habe. Aber wenn diese Sicht wahr wäre, dann könnte ein Atheist nicht einmal mehr sagen, “Religion ist böse.” Schlimmer noch, unser Rechtsstaat könnte nicht mehr funktionieren. Wenn ich es in Ordnung finde, zu stehlen, zu morden und zu vergewaltigen, woher nimmt sich dann jemand anderes das Recht, mir diese Dinge zu verbieten? Es benötigt wirklich nicht viel Anstrengung, um zu erkennen, wie absurd solche Ansätze sind.


Tatsache ist, dass sich Atheisten und weltliche Humanisten nicht auf Ethik und Moral beziehen können. Ihr Weltbild kann die Existenz von Moral gar nicht erklären. Und natürlich fehlt ihnen ein jeglicher Masstab für Moral.


Die Quelle der Moral muss von ausserhalb dieser Welt kommen. Wenn es kein transzendentales Fundament für richtig und falsch gibt, eines, das allen menschlichen Kulturen überlegen ist und zugleich für alle verbindlich ist, dann ist wirklich alles nur relativ. Dann sind einige Gesellschaften eben kannibalistisch, und andere nicht. Einige wollen Juden töten, andere nicht. Einige halten sich an Gesetze, andere nicht. Einige wollen das Klima retten, andere nicht. Einige betreiben Kinderhandel, andere nicht. Na und?


Dem gegenüber steht das christliche Weltbild, basierend auf Gottes Wort, welches uns in der Bibel offenbart ist. Wir Menschen sind speziell und nach seinem Bild geschaffen (1. Mose 1:27). Wir sind keine Tiere. Unser Schöpfer zieht uns für unsere Taten zur Verantwortung, und das hat er schon von allem Anfang an getan hat (1. Mose 2:17).


Als Schöpfer besitzt Gott allein die Autorität, uns zu sagen, was richtig und was falsch, gut und böse ist. Sein Standard ist auch nicht willkürlich. Er widerspiegelt Gottes unveränderlichen Charakter als gerechter, heiliger und perfekter Richter über das gesamte Universum. So ist etwa Mord deswegen falsch, weil Gott uns nach seinem Bild geschaffen hat und er ausdrücklich verbietet, Menschenleben zu nehmen (1. Mose 9:6, Exodus 20:13, Römer 13:9).


Gott hat uns in der Bibel klar gesagt, was moralisch akzeptabel ist und was nicht. Mehr noch, er hat sein Gesetz in unser Herz geschrieben (Römer 2:15) und damit der gesamten Menschheit ein Gewissen geschenkt. Und so nimmt er uns für unsere Taten und Entscheidungen in die Verantwortung (Römer 2:1-16). Niemand wird am Tag des Gerichts eine Entschuldigung haben. Gott wird alle Menschen richten, nicht nur Christen. Auch jeder Hindu, jeder Buddhist, jeder Atheist, jeder Agnostiker, jeder Moslem und jeder Jude wird eines Tages vor ihm stehen und sich rechtfertigen müssen. Der Sitz von Gottes Autorität liegt ausserhalb dieser Welt und seine Herrschaft erstreckt sich über jede Nation und über alle Menschen.


Wenn wir allerdings die Welt und ihre Geschichte betrachten, dann wird schnell klar, dass sich kein Mensch je perfekt an Gottes Gesetz gehalten hat. Auch das bezeugt die Bibel (Römer 3:23). Wir schaffen es ja nicht einmal, uns an unsere menschlichen Standards zu halten. Aber warum ist das so? Auch darauf hat die Bibel eine Antwort.


Die ersten beiden Menschen, Adam und Eva, waren moralisch perfekt geschaffen. Sie haben jedoch entschieden, gegen ihren Schöpfer zu rebellieren. So sind sie zu Sündern geworden. Und ihre nunmehr sündhafte Natur habe sie an ihre Kinder weitervererbt (Römer 5:12-21). Alle ihre Nachkommen, also alle Menschen auf Erden, sind seither Sklaven der Sünde (Johannes 8:34) und befinden sich in ständiger Rebellion gegen Gott. Es nicht nur so, dass wir Gottes Gesetz nicht einhalten können. Wir wollen es nicht. Und zwar von Natur aus.


Damit sind wir alle in einer schlimmen Situation. Wir verdienen nichts anderes, als von Gott verurteilt zu werden und unsere gerechte Strafe, den Tod, zu erhalten.


Aber es gibt Hoffnung! In seiner grossen Liebe und Barmherzigkeit (Epheser 2:4) ist der Schöpfer in Gestalt von Jesus Christus als Gottmensch zu uns auf die Erde gekommen. Als Nachfahre Adams, genau wie wir (1. Korinther 15:45). Im Gegensatz zu uns hat er aber Gottes Gesetz perfekt befolgt (Römer 10:4). Sodann nahm er alle unsere Sünden auf sich und starb dafür am Kreuz (1. Johannes 2:2). Er hat unsere Schuld beglichen, indem er an unserer Stelle gestorben ist (Römer 4:25, 5:8). Der Tod konnte ihn aber nicht festhalten. Er hat den Tod besiegt (2. Timotheus 1:10, Hebräer 2:14) und ist auferstanden. Jetzt bietet er uns Vergebung und ewiges Leben an, wenn wir uns nur von der Sünde abwenden (Apostelgeschichte 3:19), an ihn glauben (Johannes 3:18) und ihm vertrauen (Römer 10:9).


Nur die Bibel gibt uns ein Fundament für Ethik und Moral, welches wir auch konsistent auf alle Menschen und Gesellschaften anwenden können. Nur die Bibel kann erklären, warum es überhaupt so etwas wie Moral gibt. Nur die Bibel kann erklären, weshalb alles rein menschliche Streben nach moralischen Handeln (selbst wenn es “gut” gemeint ist), zum Scheitern verurteilt ist. Und nur die Bibel gibt uns Hoffnung in der Person von Jesus Christus, unserem Schöpfer, Retter und Herr.


Wir Christen können nicht nur die richtige Diagnose stellen und das Problem benennen. Wir können auch die Lösung aufzeigen. Die einzige Lösung.

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