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Wer Jesus ist


Weihnachten dreht sich nicht darum, dass Jesus ein Kind war. Sondern darum, dass Er Gott ist. Die Geburt eines Säuglings in bescheidenen Verhältnissen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gott in unsere Welt hineingeboren wurde.


Niemand kann wirklich begreifen, was es für Gott bedeutet, in einer Futterkrippe geboren zu werden. Was es für den Allmächtigen bedeutet, ein kleines Baby zu werden. Es ist die grösste Herablassung, die die Welt je gesehen hat – und je sehen wird. Unser menschlicher Verstand kann nicht fassen, wie Gott hat Mensch werden können, wie Er in eine Welt hat kommen können, von der Er wusste, dass sie Ihn ablehnen und töten würde.


Niemand kann erklären, wie Gott zu einem Säugling hat werden können, ohne seine göttliche Natur auch nur im Geringsten zu mindern. Wir fragen uns vielleicht, ob Er geweint hat, ob Er gefüttert werden musste, ob Maria Ihm die Windeln hat wechseln müssen. Die Antwort ist: ja! Er war vollständig Mensch, inklusive aller menschlichen Bedürfnisse und Emotionen. Genau so, wie wir sie alle aus eigener Erfahrung kennen.


Er war aber auch vollständig Gott. Wie kann beides gleichzeitig wahr sein? Wir wissen es nicht. Aber die Bibel lehrt uns eindeutig, dass es so ist. In einem gewissen Sinn hat Er freiwillig auf darauf verzichtet, die Gesamtheit Seiner göttlichen Attribute zu nutzen. Er hat nicht aufgehört, Gott zu sein, sondern willentlich davon abgesehen, Seine göttlichen Privilegien und Seine Macht unabhängig einzusetzen (Philipper 2:5-8). Er hat sich vollständig dem Willen des Vaters unterworfen (Johannes 5:30, 6:38). Und dabei trotzdem nie aufgehört, Gott zu sein.


Seit 2000 Jahren streiten die Menschen darüber, wer Jesus wirklich war. Skeptiker, falsche Religionen und Sekten erklären Ihn wahlweise zu einer von mehreren Gottheiten, einem Geschöpf wie wir auch, zu einem Propheten, oder Ähnlichem. Alle diese “Erklärungen” haben eins gemeinsam: sie machen Ihn zu weniger als Gott.


Aber lassen wir doch die Bibel selbst sprechen:


Am Anfang war das Wort; das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Johannes 1:1)

Nur wenige Verse später wird unmissverständlich klar, wer dieses “Wort” ist, von dem hier gesprochen wird:


Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt. (Johannes 1:14)

Die biblische Evidenz ist erdrückend, dass dieses Kind in der Krippe der menschgewordene Gott war.


Zum einen war Er allwissend: “Aber Jesus blieb ihnen gegenüber zurückhaltend, denn er kannte sie alle. Er wusste genau, wie es im Innersten des Menschen aussieht; niemand brauchte ihm darüber etwas zu sagen” (Johannes 2:24-25). Nathanael war geradezu schockiert, dass Jesus alles über ihn wusste, obwohl sie sich noch nie begegnet waren (Johannes 1:48-50). Auch über die Frau am Brunnen wusste Jesus alles (Johannes 4:17-19, 29).


Jesus tat auch Dinge, die nur Gott tun kann. Er verwandelte Wasser in Wein (Johannes 2:1-11). Er gab Tausenden zu essen, obwohl er nur zwei Fische und fünf Brote hatte (Markus 6:48-52). Beides sind Akte der Schöpfung. Jesus machte Blinde sehend (Matthäus 9:27-31) und Taube hörend (Markus 7:31-37). Und Er erweckte Tote zum Leben, einfach, indem Er ihnen befahl, aus dem Grab herauszukommen (Johannes 11:38-44).


Es gab noch nie einen Menschen wie Jesus Christus. Das ganze Neue Testament bezeugt Seine göttliche Natur. Eine Stelle aber zeigt ganz besonders eindrücklich die Wahrheiten, die Weihnachten so unvergleichlich schön machen:


Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er vor allem, und alles besteht durch ihn. Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe; denn es gefiel der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alles mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes -, durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist. (Kolosser 1:15-20)

Durch Jesus Christus wurde der unsichtbare Gott sichtbar. Er ist aber mehr als nur ein Bild von Gott. Er ist vollständig Gott. Kolosser 2:9 macht das noch klarer: “Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.” Nichts fehlt. Er ist Gott in seiner ganzen Fülle von Attributen.


Paulus schreibt, Jesus ist “der Erstgeborene aller Schöpfung.” Diejenigen, die die Gottheit Christi ablehnen, schliessen aus dieser Formulierung, dass Jesus ein erschaffenes Wesen sei, Teil der Schöpfung wie wir auch. Aber das ist nicht, was das Wort “Erstgeborener” (gr. prototokos) bedeutet. Es bezeichnet einen Rang, nicht die Herkunft. In einer hebräischen Familie besass der Erstgeborene das alleinige Recht am Erbe, und in einer königlichen Familie besass er das Recht, zu regieren.


Jesus ist also Derjenige, der die gesamte Schöpfung erben und sie regieren wird. Das ist es, was prototokos im Zusammenhang mit Jesus Christus bedeutet. Er ist der “König der Könige und der Herr der Herren” (1. Timotheus 6:15).


Aber Jesus ist noch mehr. Er ist nicht nur der Erbe der gesamten Schöpfung. Er ist auch der ausführende Akteur des Schöpfungsaktes: “alles ist durch ihn und für ihn” erschaffen. Gott hat alle Dinge durch Sein gesprochenes Wort geschaffen. Den Ausdruck “Gott sprach” lesen wir wiederholt in der Schöpfungshistorie in 1. Mose 1. Deshalb ist es kein Zufall, dass der Sohn den Titel “das Wort” trägt. Er ist diejenige Person der Trinität, die alles ins Dasein gerufen hat!


Johannes bestätigt das in seinem Evangelium, wenn er schreibt: “Der, der das Wort ist, war am Anfang bei Gott. Durch ihn ist alles entstanden; es gibt nichts, was ohne ihn entstanden ist” (Johannes 1:2-3).


Man bedenke, was das bedeutet. Das Universum ist unvorstellbar gross. Das Volumen unserer Sonne ist so gross, dass ungefähr eine Million Planeten von der Grösse der Erde in ihr Platz hätten. Der hellste Stern an unserem Nachthimmel, Sirius, ist doppelt so gross wie unsere Sonne. Beteigeuze, einer der sichtbaren Sterne im Orion, ist etwa dreihundertmal so gross wie unsere Sonne. Kein Wunder, drückt Hiob seine Ehrfurcht vor Gott so aus: “Wie könnte ein Mensch vor Gott gerecht sein? … Er machte den Großen Bären, den Orion und das Siebengestirn, samt den Kammern des Südens” (Hiob 9:2, 9).


Ein Lichtstrahl breitet sich mit einer Geschwindigkeit von 300’000 km/s aus. Es dauert achteinhalb Minuten, bis Licht von der Sonne bei uns auf der Erde eintrifft. Wenn wir uns so schnell fortbewegen könnten, dann könnten wir…

  • …den Mond in eineinhalb Sekunden erreichen

  • …Jupiter in fünfunddreissig Minuten

  • …Sirius in achteinhalb Jahren

  • …Beteigeuze in 522 Jahren


Wenn wir die Sterne zählen könnten, während wir unsere Milchstrasse durchquerten (eine Reise, die mit Lichtgeschwindigkeit ungefähr 100’000 Jahre dauern würde), würden wir mehr als 100 Milliarden Sterne in ihr zählen. Die moderne Forschung geht davon aus, dass es ungefähr 200 Milliarden weitere Galaxien gibt. Das Universum ist unvorstellbar gross.


Und das Baby in Bethlehem hat das alles erschaffen.


Er hat aber nicht nur alles erschaffen. Er wirkt auch jetzt in Seiner Schöpfung. Ohne Ihn würde alles auseinanderbrechen. Wir dürfen nicht der Lüge des Deismus glauben, wonach Gott zwar alles erschaffen hat, seine Schöpfung dann aber aufgezogen hat wie eine Uhr, und sie seither einfach laufen lässt.


Dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt. (Hebräer 1:3, Hervorhebung hinzugefügt)

Das Gegenteil ist der Fall. Gott hat sich nicht von seiner Schöpfung abgewendet. Nein, Er ist in sie eingetreten. Als kleines Baby in einer Futterkrippe!


Nachdem wir nun wissen, wer Jesus ist, werden wir uns am nächsten Adventssonntag den Titeln und Namen widmen, die Er trägt.


(nach John MacArthur, “God’s Gift of Christmas”)

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