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Gericht im Hause Gottes

Aktualisiert: 29. März 2023



Das Gericht beginnt im Hause Gottes, schreibt der Apostel Petrus (1 Petrus 4:17). Und so will auch Salz und Licht damit beginnen, einen kritischen Blick auf das Haus Gottes zu werfen.


Mit dem Haus Gottes (man könnte auch übersetzen: Haushalt Gottes) meint Petrus die Kirche. Die Kirche (gr. ekklesia, wörtlich: die Herausgerufenen) wiederum, im Verständnis des Neuen Testaments, bezeichnet die unsichtbare Gemeinschaft aller gläubigen Christen. Vor allem die Apostel Paulus und Johannes verwenden den Begriff auch für Ortsgemeinden (z. B. die Kirche in Ephesus oder die Kirche in Laodizea). In diesem Sinne möchte auch ich den Begriff in dieser Serie verwenden. Mit Kirche meine ich also eine lokale, in irgendeiner Form organisierte Gemeinschaft von bekennenden Christen, Landeskirchen und die zahlreichen freien Kirchen unterschiedlichster Bewegungen eingeschlossen.


Mit Gericht meint Petrus hier nicht Verurteilung, sondern Zurechtweisung, Erziehung, Säuberung. Er schreibt seinen Brief höchstwahrscheinlich im Jahr 64-65 n. Chr. während der Regentschaft von Nero, als dieser die Christen für den Brand von Rom verantwortlich gemacht hatte. Die Christenverfolgung erreichte in der Folge einen ersten traurigen Höhepunkt. In der Geschichte hat Gott wiederholt Verfolgung und Leiden eingesetzt, um seine Kirche zu züchtigen, zu säubern, und damit letztlich zu stärken.


Leider, und auch dies zeigt die Geschichte eindrücklich, war das wiederholt nötig, weil sich in der Kirche immer wieder falsche Lehrer einschlichen und es geschafft haben, die Gläubigen in die Irre zu führen und vom rechten Weg abzubringen. Unter Druck jedoch trennt sich die Spreu vom Weizen. Die treuen, Gottes unverrückbarer Wahrheit verpflichteten Lehrer werden erkennbar, und die wahren Gläubigen, die auf Gottes Wort hören (Johannes 10:27), folgen ihnen. Sie werden einander stärken und ermuntern, und Gott wird sie als Gemeinde fruchtbar sein lassen. Die anderen aber, sie werden sich weiter den falschen Lehren der Welt zuwenden, bis sie in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind.


Gut 500 Jahre nach der Reformation hat die Kirche in Europa jeglichen nennenswerten Einfluss verloren. Ihre Botschaft ist kaum hörbar. Und wenn sie es ist, unterscheidet sie sich kaum vom Zeitgeist. Wo sind sie, die Erben Luthers, Zwinglis und Calvins?


Gott züchtigt deshalb seine Kirche auch heute. Wir leben in einer Zeit, in der die Gesellschaft nicht nur kein Interesse an der christlichen Botschaft hat, sondern gegenüber uns Christen zunehmend auch feindlich eingestellt ist. Ich bin sicher, dass diese Feindschaft in naher Zukunft nur noch zunehmen wird. Schon heute ist es in der Schweiz strafbar, gewisse Bibelverse in der Öffentlichkeit zu zitieren (z. B. 1. Korinther 6:9, Römer 1:24-27). In England werden Christen festgenommen, wenn sie (lautlos!) vor Abtreibungskliniken beten. Und ebenfalls in der Schweiz werden Geschäfte von christlichen Unternehmern boykottiert oder gar vandalisiert.


In dieser Serie werde ich einige Gründe beleuchten, weshalb die Kirche Züchtigung und Säuberung nötig hat, verbunden mit dem Aufruf umzukehren und damit das Schlimmste vielleicht noch abzuwenden.


Im ersten Beitrag werde ich mich dabei einem ganz grundlegenden Thema widmen: der Verantwortung der Kirche gegenüber der Heiligen Schrift.

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